Liquidität in KMU: Checkliste zur Planung und Optimierung.
Relevanz der Liquidität und deren Planung für kleine und mittlere Unternehmen. Liquidität bezeichnet die Fähigkeit eines Unternehmens, seinen...
3 min read
Claas Eimer
:
31.12.2026
Profitabilität und Zahlungsfähigkeit sind grundverschiedene Konzepte
Zahlungsunfähigkeit entsteht durch Liquiditätsengpässe, nicht durch Verluste
Wachstum, Investitionen und Working Capital sind häufige Ursachen
Die GuV allein reicht nicht zur Unternehmenssteuerung
Integrierte Planung ist der Schlüssel zur Vermeidung solcher Risiken
In der Praxis kommt es immer wieder vor, dass Unternehmen:
steigende Umsätze erzielen
positive Ergebnisse ausweisen
dennoch in ernsthafte Liquiditätsprobleme geraten
Für Außenstehende wirkt das widersprüchlich. Für erfahrene Controller ist es ein klassisches Muster.
Denn:
Profitabilität schützt nicht vor Zahlungsunfähigkeit.
Zahlungsunfähigkeit bedeutet:
Ein Unternehmen ist nicht mehr in der Lage, seine fälligen Zahlungsverpflichtungen fristgerecht zu erfüllen.
Entscheidend ist:
der Zeitpunkt der Zahlung
nicht das ausgewiesene Ergebnis
Die Insolvenzordnung knüpft damit nicht an den Gewinn, sondern an die Liquidität an.
basiert auf Erträgen und Aufwendungen
folgt dem Prinzip der Periodenabgrenzung
enthält zahlreiche nicht zahlungswirksame Effekte
basiert ausschließlich auf Ein- und Auszahlungen
entscheidet über Zahlungsfähigkeit
ist zeitpunktbezogen
➡️ Ein Unternehmen kann Gewinn ausweisen, ohne Geld zu erhalten.
Dieser Blogbeitrag widmet sich speziell den Unterschieden zwischen Gewinn, Cashflow und Liquidität: Zum Beitrag.
Starkes Wachstum gilt als Erfolg – ist aber liquiditätsintensiv.
Typische Effekte:
steigende Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
höhere Lagerbestände
Vorfinanzierung von Personal und Material
Das operative Ergebnis verbessert sich, während:
gebundenes Kapital steigt
freie Liquidität sinkt
➡️ Wachstum wird zum Liquiditätsrisiko.
Dieser Effekt wird auf diesem Schaubild visualisiert (aus einem Companyon-Webinar zum Thema Liquiditätsplanung):

Viele profitable Unternehmen haben:
hohe Außenstände
lange Zahlungsziele bei Kunden
Die GuV zeigt Umsatz und Gewinn.
Die Bankkonten bleiben leer.
Besonders kritisch:
wenige große Kunden
verspätete Zahlungen
fehlendes Forderungsmanagement
Investitionen wirken:
positiv auf die Zukunftsfähigkeit
negativ auf die kurzfristige Liquidität
Typische Fehler:
Investitionen werden über Gewinn begründet
Liquiditäts- und Bilanzwirkungen werden unterschätzt
Tilgungspläne werden nicht berücksichtigt
Abschreibungen entlasten die GuV – die Auszahlung erfolgt aber sofort.
Diese Webseite befasst sich mit der auch für KMU einfachen integrierten Planung, die alle Elemente von der Budget- und Personalplanung, aber auch die Investitions-/Finanzierungsplanung und sogar die Cashflow-Planung beinhaltet. Das Ergebnis ist eine automatische Liquiditätsprognose, in der mögliche Engpässe sehr deutlich werden würden: https://www.companyon.de/planung_einleitung
Kredittilgungen:
sind nicht GuV-wirksam
belasten aber direkt die Liquidität
Ein Unternehmen kann:
hohe Gewinne ausweisen
gleichzeitig hohe Tilgungen leisten müssen
Ohne ausreichenden Cashflow entsteht ein Engpass.
In inhabergeführten Unternehmen besonders relevant:
Gewinnausschüttungen
private Entnahmen
Der steuerliche Gewinn sagt nichts darüber aus,
ob diese Mittel liquiditätsseitig verfügbar sind.
In vielen Unternehmen gilt:
GuV-Reports sind etabliert
Liquiditätsplanung ist rudimentär oder fehlt
Typische Symptome:
Liquidität wird „aus dem Bauch heraus“ eingeschätzt
Engpässe werden zu spät erkannt
Maßnahmen erfolgen reaktiv statt vorausschauend
Viele Unternehmen steuern primär über:
Umsatz
Ergebnis
Kostenbudgets
Das Problem:
Diese Größen erklären nicht, ob Zahlungen geleistet werden können.
Ohne:
Cashflow-Betrachtung
Liquiditätsforecast
integrierte Planung
bleiben entscheidende Risiken unsichtbar.
Integrierte Planung verbindet:
GuV
Liquidität
Bilanz
Sie macht sichtbar:
wann Gewinne zu Liquidität werden
wo Kapital gebunden wird
wie sich Entscheidungen zeitlich auswirken
Beispiel:
Umsatzwachstum
→ steigende Forderungen
→ steigender Liquiditätsbedarf
→ Finanzierung notwendig
Ohne Integration bleibt diese Kette unsichtbar.
Hier ein spezieller Blogbeitrag zur integrierten Unternehmensplanung.
Ambitionierte Unternehmen sollten besonders auf folgende Signale achten:
steigende Forderungslaufzeiten
sinkender operativer Cashflow trotz Gewinn
zunehmende Kreditlinienauslastung
wachsender Finanzierungsbedarf
fehlende Liquiditätspuffer
Diese Signale treten lange vor der Krise auf.
rollierend
realistisch
zahlungsstrombasiert
operativer Cashflow als zentrale Kennzahl
Investitionen und Wachstum cashflow-bewerten
jede Entscheidung auf GuV, Liquidität und Bilanz prüfen
nicht mehr Zahlen, sondern bessere
Fokus auf Zusammenhänge
Gewinn ist kein Indikator für Zahlungsfähigkeit
Wachstum ist ohne Liquiditätssteuerung gefährlich
Cashflow ist wichtiger als Ergebnis
Integrierte Planung ist kein Luxus, sondern Risikomanagement
Unternehmen werden nicht zahlungsunfähig, weil sie unprofitabel sind,
sondern weil Liquidität falsch eingeschätzt oder nicht gesteuert wird.
Profitabilität ist notwendig –
Liquidität ist überlebenswichtig.
Unternehmen, die beide Dimensionen integrieren,
reduzieren Risiken und gewinnen echte Steuerungsfähigkeit.
Kann ein dauerhaft profitables Unternehmen insolvent werden?
Ja. Wenn Liquidität fehlt oder Zahlungsströme zeitlich auseinanderfallen.
Welche Kennzahl ist wichtiger: Gewinn oder Cashflow?
Beide sind wichtig – für die Zahlungsfähigkeit ist Cashflow entscheidender.
Wie lässt sich das Risiko minimieren?
Durch integrierte Planung, regelmäßige Liquiditätsforecasts und aktive Steuerung.
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