Die integrierte Unternehmensplanung verknüpft GuV, Bilanz und Liquidität (siehe auch: Gewinn, Cashflow, Liquidität)
Alle Planungen basieren auf denselben Annahmen
Änderungen wirken sich automatisch auf alle Teilpläne aus
Das Ziel ist eine konsistente, realistische Steuerung des Unternehmens
Sie ist die Grundlage für fundierte Entscheidungen im Management
Die integrierte Unternehmensplanung ist eine Planungsmethode, bei der die drei zentralen Finanzbereiche eines Unternehmens
Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)
Bilanz
Liquidität
inhaltlich und rechnerisch miteinander verknüpft geplant werden.
Kurz gesagt:
Eine integrierte Planung stellt sicher, dass alle finanziellen Auswirkungen einer Entscheidung vollständig und widerspruchsfrei abgebildet werden.
In vielen Unternehmen existieren getrennte Planungen:
eine Umsatz- oder Budgetplanung
eine Liquiditätsplanung
eine Bilanzbetrachtung
Diese Planungen sind häufig nicht miteinander verbunden.
Das führt zu Inkonsistenzen.
Beispiel:
Umsatz steigt laut Planung
Liquidität verschlechtert sich unerwartet
Bilanzwirkungen sind unklar
➡️ Die integrierte Planung verhindert genau diese Brüche.
Die GuV-Planung beantwortet die Frage:
Wie erfolgreich ist das Unternehmen wirtschaftlich?
Sie enthält unter anderem:
Umsätze
Kosten
Ergebnis (Gewinn/Verlust)
Die Liquiditätsplanung zeigt:
Ob und wann Geld tatsächlich verfügbar ist
Sie berücksichtigt:
Einzahlungen
Auszahlungen
Kontostände über die Zeit
Zur Liquiditätsplanung gibt es einen speziellen Blog-Beitrag.
Die Bilanzplanung beantwortet die Frage:
Wie entwickelt sich die Vermögens- und Kapitalstruktur?
Sie bildet ab:
Vermögenswerte (z. B. Forderungen, Anlagevermögen)
Schulden
Eigenkapital
Unternehmerische Entscheidungen wirken immer gleichzeitig auf:
Ergebnis
Liquidität
Bilanz
Eine isolierte Planung betrachtet oft nur eine Perspektive – meist den Gewinn.
Gewinne steigen, Liquidität sinkt
Investitionen sind bilanziell sinnvoll, aber nicht finanzierbar
Wachstum überfordert die Kapitalstruktur
Integrierte Planung schafft Transparenz über diese Zusammenhänge.
Ein Unternehmen plant:
eine Umsatzsteigerung von 20 %
zusätzliche Investitionen
Neueinstellungen
Ohne integrierte Planung:
GuV sieht positiv aus
Liquiditätsbedarf wird unterschätzt
Bilanzbelastung bleibt unklar
➡️ Das Risiko liegt nicht im Ergebnis, sondern in der Finanzierung.
Die integrierte Planung folgt einem logischen Zusammenhang:
Operative Annahmen
Absatzmengen
Preise
Kostenstrukturen
Ableitung der GuV
Umsätze
Kosten
Ergebnis
Ableitung der Liquidität
Zahlungsziele
Investitionen
Tilgungen
Ableitung der Bilanz
Forderungen
Verbindlichkeiten
Eigenkapitalentwicklung
Alle Pläne sind rechnerisch verbunden.
Eine integrierte Unternehmensplanung sorgt dafür, dass:
jede Zahl erklärbar ist
Änderungen überall korrekt ankommen
Entscheidungen nicht auf falschen Annahmen beruhen
Beispiel:
längere Zahlungsziele
→ höhere Forderungen
→ schlechtere Liquidität
→ Bilanzveränderung
Alles wird automatisch sichtbar.
| Aspekt | Einzelplanung | Integrierte Planung |
|---|---|---|
| GuV | isoliert | verknüpft |
| Liquidität | oft nachgelagert | zentral |
| Bilanz | selten geplant | fester Bestandteil |
| Konsistenz | gering | hoch |
| Entscheidungsqualität | eingeschränkt | deutlich höher |
GuV wird geplant, Liquidität nur geschätzt
Bilanz wird nicht aktiv geplant
Annahmen sind nicht transparent
Planungen werden nicht regelmäßig aktualisiert
Integrierte Planung ist kein einmaliges Projekt, sondern ein laufender Prozess.
Integrierte Planung ist besonders relevant für:
wachsende Unternehmen
Unternehmen mit Investitionen
Unternehmen mit Fremdfinanzierung
Geschäftsführer mit Steuerungsverantwortung
Je komplexer das Unternehmen, desto wichtiger wird Integration.
Im Controlling bildet integrierte Unternehmensplanung die Grundlage für:
Forecasts
Szenariorechnungen
Plan-Ist-Vergleiche
strategische Entscheidungen
Sie verbindet operative Planung mit strategischer Steuerung.
Jede Entscheidung wirkt auf GuV, Liquidität und Bilanz
Gewinn allein reicht nicht zur Steuerung
Ohne Integration entstehen blinde Flecken
Konsistenz ist wichtiger als Detailtiefe
Die integrierte Unternehmensplanung bedeutet, das Unternehmen als Ganzes zu planen.
Sie verbindet Ergebnis, Liquidität und Bilanz zu einem konsistenten Gesamtbild.
Unternehmen, die integriert planen:
treffen fundiertere Entscheidungen
erkennen Risiken früher
steuern nachhaltiger
Integrierte Planung ist damit ein zentraler Baustein moderner Unternehmensführung.
Was ist der Unterschied zwischen integrierter Planung und Budgetplanung?
Budgetplanung fokussiert meist auf Kosten und Ergebnis, integrierte Planung betrachtet zusätzlich Liquidität und Bilanz.
Ist integrierte Unternehmensplanung nur für große Unternehmen relevant?
Nein. Gerade mittelständische Unternehmen profitieren stark von der Transparenz.
Wie oft sollte integrierte Planung aktualisiert werden?
Mindestens quartalsweise, in dynamischen Phasen deutlich häufiger.